Der Ursprung der Waldkindergärten
Woher kommt die Idee der Waldeinrichtung? Wo wurde diese Bewegung geboren?
Wir schreiben das Jahr 1950. Ella Flatau aus Dänemark geht häufig mit ihren eigenen Kindern und dann vermehrt auch mit Nachbarskindern in den Wald und verbringt dort gemeinsam viel Zeit. Die Kinder und auch die Eltern finden diese Form der Freizeit super und so wird kurzerhand eine Initiative ins Leben gerufen und der erste Waldkindergarten nahe der Stadt Sölleröd gegründet.
Von nun an verbreitet sich diese Idee zuerst in ganz Skandinavien aus.
1968 schließlich eröffnete der erste deutsche Waldkindergarten in Wiesbaden. Ursula Sube und Pfarrer Bernbeck von der Thomasgemeinde waren die Begründer und Betreiber dieses Startschusses in Deutschland. Der Betrieb wurde privat unterhalten und lustigerweise hat dieser Waldkindergarten nie eine offizielle Erlaubnis vom zuständigen Jugendamt bekommen.
Leider gab es gerade in den 70er Jahren und 80er Jahren in Deutschland kein großes Interesse für diese neue Form der Kinderbetreuung.
Erst Anfang 1990 ging es dann so langsam los. In Flensburg gab es dann 1993 den ersten anerkannten Waldkindergarten. Von nun an gab es kein Halten mehr. Überall entstanden neue Gruppen. Jedes Bundesland regelt das bis heute anders und manchmal mit solchen Auflagen, manchmal mit jenen Schwierigkeiten. Zur Zeit gibt es über 1750 (Februar 2020) Einrichtungen in Deutschland. In anderen Ländern wie Österreich und der Schweiz ist der Startschuss noch gar nicht so lange her, hier entstehen gerade einige neue Einrichtungen.
Es bleibt spannend, wie diese Welle aus Dänemark nach und nach die anderen Länder erreicht und etwas Großes Neues entstehen kann.
Ab 2018 sind alle Wald- und Naturkindergärten dazu eingeladen, jeweils am 3. Mai eines Jahres den Internationalen Tag des Waldkindergartens als besonderen Aktionstag zu begehen.
Geschrieben von Kevin Bortoli am 26.05.2020
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